Der Google Algorithmus und wie er funktioniert

Wie funktioniert der Google Algorithmus?

Der Google Algorithmus ist ein komplexes Verfahren zur Bewertung von Webseiten und unterliegt ständigen Weiterentwicklungen. Ursprünglich wurde der Algorithmus von den Google-Gründern Larry Page und Sergey Brin entwickelt und in den späten 1990er Jahren als „PageRank-Algorithmus“ patentiert.

Dieser Algorithmus bildete das Kernfundament zur Bewertung der Relevanz von Inhalten im Internet. Mit der Zeit wurde er durch neue Technologien und Systeme ergänzt. Besonders bedeutend war 2013 die Einführung des „Hummingbird“-Algorithmus, der eine semantische Ausrichtung der Suche ermöglichte. Seitdem wurden zahlreiche Updates integriert, darunter RankBrain (2015), BERT (2019) und aktuellere Entwicklungen wie MUM (2021) sowie die Integration von generativer KI (AI Overviews, 2024). Diese setzen zunehmend auf maschinelles Lernen, um Nutzerintentionen, Kontexte und Inhalte tiefgehender zu verstehen.

Die fünf Schlüsselfaktoren des Google Algorithmus

Zur Gewichtung der Relevanz von Inhalten orientiert sich Google an mehreren Schlüsselfaktoren, die die Funktionsweise des Algorithmus bei der Google-Suche bestimmen.

#1 Wortanalyse und semantisches Verständnis

Google analysiert die Bedeutung der Wörter in einer Suchanfrage, um die relevantesten Ergebnisse zu liefern. Dabei kommen moderne Sprachmodelle zum Einsatz. Diese erkennen nicht nur Rechtschreibfehler, sondern verstehen auch den Kontext der Suchanfrage – unabhängig von exakter Wortwahl.

Die Einführung von BERT hat diese Fähigkeit stark verbessert. Mit MUM (Multitask Unified Model) kann Google darüber hinaus Informationen aus unterschiedlichen Formaten (Text, Bild, Video) gleichzeitig verarbeiten. Seit 2024 wird durch AI Overviews in bestimmten Ländern sogar eine KI-gestützte Zusammenfassung direkt in den Suchergebnissen angezeigt.

Auch der Zeitpunkt der Suche spielt eine Rolle. Google erkennt, ob nach aktuellen Themen, Trends oder langfristig gültigen Informationen gesucht wird und passt die Ergebnisgewichtung dynamisch an.

#2 Abgleich des Suchbegriffs und semantische Suche

Im nächsten Schritt sucht der Algorithmus nach Inhalten, die zur Suchanfrage passen. Dabei analysiert er Seiteninhalte nicht mehr nur auf exakte Keywords, sondern auch auf semantische Zusammenhänge, Entitäten und Nutzerintentionen. So kann Google auch dann passende Ergebnisse liefern, wenn andere Begriffe mit gleicher Bedeutung verwendet werden.

Seit 2023 nutzt Google verstärkt KI-generierte Snippets und die Search Generative Experience (SGE), um Inhalte direkt aus Webseiten oder eigenen Modellen zu generieren. Das bedeutet: Webseiten müssen nicht nur Keywords enthalten, sondern Informationen klar strukturiert, verständlich und hochwertig präsentieren.

Auch multimediale Inhalte wie Bilder, Videos oder strukturierte Daten (Schema.org) erhöhen die Relevanz einer Seite. Die Sprache der Seite muss weiterhin zur Suchsprache passen.

#3 Ranking der nützlichsten Seiten

Für jede Suchanfrage gibt es Millionen möglicher Webseiten. Google bewertet die Qualität einer Seite anhand von über 200 Faktoren – viele davon sind nicht öffentlich bekannt. Wichtige Kriterien sind Expertise, Autorität und Vertrauenswürdigkeit (E-E-A-T).

Externe Verlinkungen von glaubwürdigen Seiten, ein natürlicher Linkaufbau und hochwertige Inhalte signalisieren dem Algorithmus, dass eine Seite vertrauenswürdig ist. Seit 2024 legt Google zudem stärkeres Augenmerk auf Originalität und Erfahrung des Autors, vor allem bei sensiblen Themen wie Gesundheit, Finanzen oder Recht.

Zur Qualitätssicherung werden Websites, die gegen Richtlinien verstoßen (z. B. durch Spam, Manipulation oder KI-generierte Low-Quality-Inhalte), durch automatisierte Spam-Updates abgewertet.

#4 Die besten Ergebnisse und Nutzerfreundlichkeit

Bevor Google Ergebnisse anzeigt, wird geprüft, ob sie technisch einwandfrei funktionieren und nutzerfreundlich sind. Neben Mobiloptimierung (Mobile-First-Indexierung) ist die Ladegeschwindigkeit weiterhin ein wichtiger Faktor – gemessen über die Core Web Vitals: Largest Contentful Paint (LCP), First Input Delay (FID bzw. neu INP) und Cumulative Layout Shift (CLS).

Ab 2024 wurde der FID durch Interaction to Next Paint (INP) ersetzt, da dieser präziser die Interaktivität misst. Webseiten mit guten Core Web Vitals erzielen deutlich bessere Positionen in den Suchergebnissen.

Auch die Sicherheit (HTTPS), Barrierefreiheit, klare Navigation und Werbefreiheit (insbesondere auf Mobilgeräten) tragen zur Bewertung der Nutzerfreundlichkeit bei.

#5 Kontextualisierung und Personalisierung der Ergebnisse

Google berücksichtigt den Kontext der Suchanfrage – darunter Standortdaten, Gerätetyp, Sprache und Uhrzeit. Ein Nutzer in München sieht bei der Suche nach „Bäckerei“ andere Ergebnisse als ein Nutzer in Hamburg. Ebenso fließen individuelle Faktoren wie der Suchverlauf, Interaktionen mit vorherigen Ergebnissen oder Einstellungen im Google-Konto in die Ergebnisanzeige ein – soweit der Nutzer dem zugestimmt hat.

Durch die Integration der Search Generative Experience (SGE) wird die Suche künftig noch stärker durch Kontext, Absicht und Echtzeitinformationen gesteuert. Google liefert nicht nur Links, sondern auch dynamisch generierte Antworten, die aus mehreren Quellen kombiniert werden.


Weitere Informationen zur Funktionsweise der Google Suchalgorithmen findest Du auf der Primärquelle von Google.